Hochzeit im Rockoko

Die Kirche:
Das Architekturmodell in 1/100 einer entwidmeten, modernisierten Kirche war mir einfach zu schade, um es zu entsorgen. Zwar ist sie für meine Zeit des 18.Jh eigentlich zu jung aber trotzdem sollte sie Basis eines neuen Dioramas werden.
Mit ihren Ausmaßen von 56 cm Länge, 24 cm Breite und einer Trumhöhe von 36 cm - umgerechnet mit 1/72 ergibt das immerhin 40 x 17,5 x 26 m - ist sie schon ein ordentlicher Brocken.

Basismodell Das Modell aus Weißkarton brauchte nun einen passenden Anstrich. Ich habe mich da für einen Granitputz aus der Sprühdose entschieden. Das war für ein schon fast fertiges Gebäude der einfachste Weg.
Der moderne Anbau musste natürlich wieder verschwinden und das modernisierte Portal wieder in einen dem Rockoko angepassten Stil ersetzt werden. Die recht flachen Turmspitzen sollten ebenfalls erhöht werden.
Neues Portal
Glocke Kreuz Die Dächer habe ich aus gelaserten Pappstreifen im Stil einer roten Schiefereindeckung gefertigt.
Der eine Turm erhielt eine Glocke und ein Kreuz aus dem Modellbahnzubehöre.
Auf dem anderen Turm befindet sich eine Wetterfahne.

Der Hingucker sollten die Fenster werden. Auf Folie transparent gedruckt sollte das Glas wie echte Butzenscheiben wirken.
Also habe ich das Internet nach allen verfügbaren Kirchenfenstern durchsucht.
Direkt passende zu finden, war schier unmöglich. Also habe ich aus diversen gefundenen Elementen für alle unterschiedlichen Fenster des Kirchenschiffes eigene Scheiben komponiert.

Seitenschiff Absis Portal
Kirchenfenster Absis Rosettee

Um die richtige Wirkung zu erzielen, hat die Kirche eine Innenbeleuchtung aus Leuchtdioden erhalten.
Da das Hauptportal offen stehen sollte, ich aber den Aufwand einer kompletten Innenausstattung gescheut habe, ist innen ein Bild eines Kirchenschiffes als Blender installiert.
Die Torflügel habe ich aus Echtholz gefertigt.
Zur Abgrenzung des Dioramas und Abrundung einer städtischen Szene habe ich noch ein Fachwerkhaus gebaut und es am linken Rand des Dioramas platziert.
Das Gebäude ist nach der Wolfgang-Meier-Methode aus Karton, Modelliermasse und Holz gebaut. Für den Anstrich habe ich einfache Innenraumfarbe genutzt.
Als Zugang von der Stadt zum Friedhof gibt es dann noch ein schmiedeeisernes Tor in einer Bruchsteinmauer.
Fachwerkhaus


Die Idee zum Diorama:
Was passiert in einer Kirche? - Es wird geheiratet!
Das Brautpaar kommt gefolgt von den Gästen aus der Kirche. Kameraden des Bräutigams stehen auf der Kirchentreppe Spalier. Die Hochzeitskutsche steht davor, die Kutschen der anderen hochwohlbeborenen Gäste folgen.
Die neugierige Bevölkerung erwartet von einer Postenkette aus Grenadieren abgeschirmt gespannt das Brautpaar.
Hinter der Kirche liegt ein Friedhof auf dem sich einige Invalieden treffen. Vor dem Friedhofstor feiern Zigeuner auf ihre eigene Art den Festtag.
Also wieder viele integrierte Szenen mit individuellen Figuren in einem Diorama!

Die Umsetzung:
Als erstes habe ich mich an die Kutschen gemacht und aus meinem Basismodell 3 unterschiedliche Kutschen für die hohen Gäste gebaut:
Kutschen

Dann mussten wieder viele, viele Figuren zusammengeschraubt werden, hier nur eine kleine Auswahl der Master:
Die Hochzeitsgesellschaft, Kutscher und Diener, das Spalier, Invalieden, Trompeter und Trommler, Pferdehalter und die Zigeuner Master Master Master
Master Master Master Master

Weitere genutzte Figuren, vor allem für die Stadtbewohner, habe von Wolfgang Meier aus dem Cröbern Projekt erhalten oder aus meinen eigenen Zinnfiguren-Sets genommen,
Auch diverse Kunststofffiguren verschiedenster Hersteller habe ich wieder verwendet.

Und dann folgten Wochen der Bemahlung.
Hier nur ein paar Beispiele:
Bemalt Bemalt Bemalt Bemalt Bemalt Bemalt


Und so sieht das Ganze nun aus: